für die Menschen in Bonn, Rhein-Sieg-Kreis und die Nachbarn an Rhein, Ahr und Erft

Bildung

Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und wird als Orange Day bezeichnet.

Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und wird als Orange Day bezeichnet.

Auch in Deutschland ist Gewalt gegen Frauen ein bedrohliches Thema, das nicht totgeschwiegen werden darf:

Laut Bundeskriminalamt starben im letzten Jahr 122 Frauen durch die Gewalt ihrer Partner oder Ex-Partner, also jeden dritten Tag eine Frau.

Unter dem Motto “Orange The Day“ machen Frauenverbände, Beratungsstellen und verschiedenste Organisationen auf das Thema aufmerksam und sorgen dafür, dass wichtige Gebäude orange erstrahlen.

Die Clubs von Soroptimist international setzen sich weltweit für die Rechte von Frauen und Mädchen ein. Die drei Bonner Clubs der Soroptimistinnen organisieren einen Stand in der Innenstadt. Sie verteilen Informationsmaterial zu verschiedenen Projekten, die Gewalt eindämmen und Frauen und Kinder schützen können.

Es ist noch viel zu tun und Wegsehen ist sicher der falsche Ansatz! Neben der Unterstützung der Arbeit der Bonner Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt durch Spendeneinwerbung und Benefiz-Konzerte arbeiten die Soroptimist Clubs auch für KARO, eine Organisation, die sich gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution engagiert und an der Deutsch-Tschechischen Grenze die betroffenen Frauen und Kinder unterstützt.

Auch die Frauenhäuser in Bonn und unserer Region brauchen immer wieder finanzielle und ideelle Unterstützung für ihre Arbeit für Frauen und Kinder in Not.

Ausbildung Jetzt! – da geht noch was! Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg setzt auch über den 01. September hinaus Schwerpunkt auf die duale Ausbildung.

Ausbildung Jetzt! – da geht noch was! Die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg setzt auch über den 01. September hinaus ihren Schwerpunkt auf die duale Ausbildung und möchte mit ihrem Engagement das gemeinsame Handlungskonzept des Ausbildungskonsens NRW mit Leben füllen.

Wie das ganz praktisch laufen kann, kann ich aus persönlicher Erfahrung berichten. Ich habe mich von der Corona-Pandemie nicht ausbremsen lassen – und auch sonst nicht.  Trotz erschwerten Rahmenbedingungen habe ich eine Ausbildungsstelle gefunden. Ich bin jetzt 31 Jahre alt und habe schon viel erlebt.  Mein Chemie-Studium brach ich kurz vor dem Bachelorabschluss für die Familiengründung und einen Umzug nach München ab.  Nach sechs Jahren kam die Trennung und ich verließ den Süden Deutschlands mit meinen beiden Kindern wieder – zurück ins Rheinland, wo ich in Eitorf geboren bin. Hier konnte ich zunächst einmal Kraft und Selbstbewusstsein für mein neues Leben tanken.

Ich wollte wieder auf eigenen Beinen stehen und da ich keine abgeschlossene Berufsausbildung besitze, habe ich mich bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Die sind sofort auf mich eingegangen und haben mit mir ausführliche und auf mich individuell zugeschnittene Beratungsgespräche, Corona-bedingt am Telefon, geführt. Insgesamt hat alles innerhalb eines Monats gefluppt und seitdem erhielt ich Ausbildungsangebote, wegen der Kinder vor allem in Teilzeit und im Umkreis von 20 Kilometern in meinen Wunschbereichen: Ernährungsberatung und Sport/Fitness.

Seit dem 14. Lebensjahr hatte als Schülerin, insgesamt 5 Jahre beim örtlichen Turnverein in der Schwimmabteilung gejobbt. Dort gab ich Nichtschwimmerkurse und begleitete die Wettkampfmannschaften. Der Sport holte mich letztlich aus der aktuellen persönlichen Lebenskrise heraus. Denn ich erhielt ein Ausbildungsangebot von der Arbeitsagentur: das Eitorfer Schwimmbad suchte eine Fachangestellte für Bäderbetriebe. Einen Abend später schrieb ich meine Bewerbung, die ich per Mail versendete. Zunächst hörte ich nix. Eineinhalb Wochen später dann erhielt ich den ersehnten Brief mit der Einladung.

Im Vorstellungsgespräch entdeckte ich ehemalige Kollegen aus der Schwimmabteilung des Turnvereins. Den Unterschied zu anderen Kandidatinnen und Kandidaten im Bewerbungsverfahren machte womöglich auch mein Auslandsjahr, in dem ich als Animateurin Aqua-Gymnastik-Kurse anbot, in der Kundenbetreuung gearbeitet und auch den Pool gewartet habe.

Als ich zu Hause ankam, konnte ich mich bereits über die Zusage freuen, die ich per Mail bekommen habe. Die Ausbildung ist in Vollzeit, aber aufgrund meiner Vorerfahrung hat mein Arbeitgeber mir volle Flexibilität für die Kinderbetreuung zugesichert. Großartig ist, dass die Berufsschule mich ebenfalls dabei unterstützt. Sehr positiv sind auch meine Erfahrungen mit der Berufsberatung. Das persönliche Interesse am Menschen, angefangen von dem „Hallo hier ist die Arbeitsagentur , wie geht’s Ihnen…“ bis hin zu: „bitte melden sie sich im Herbst noch einmal und teilen mir mit, wie es ihnen geht“,  hat mich angenehm überrascht.

Mittlerweile habe ich noch eine Weiterbildung als Zumba-Trainerin absolviert und möchte nach der Ausbildung Zumba-Kurse im Wasser anbieten.

Anderen Ausbildung-suchenden Menschen empfehle ich, sich selbst in Bewegung zu setzen und an dem individuellen Selbstbewusstsein zu arbeiten um sich stark zu machen, zum Beispiel für ein Vorstellungsgespräch. Ich glaube, man muss noch nicht einmal so viele Voraussetzungen für einen Job mitbringen. Erst einmal an sich selber arbeiten, in den Spiegel gucken und fragen „fühl ich mich eigentlich wohl? Wenn ich mich selber nicht wohl fühle, warum soll der Arbeitgeber mich gut finden? Erst wenn man zu sich selber sagen kann, ich will das jetzt rocken, hat man Erfolg. Ende August gab es in Bonn/Rhein-Sieg noch 1.085 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, denen 1.186 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüberstanden. Unbesetzte Ausbildungsstellen gibt es in der Region noch als Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Kaufmann/-frau – Büromanagement, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Koch/Köchin, Hotelfachmann/-frau, Medizinische/r Fachangestellte/r, Dachdecker/in, Handelsfachwirt/in, Friseur/in. Für Fragen und Anliegen rund um die Studien- und Berufswahl steht die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg weiterhin auch telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung. Bonn Hotline: 0228 924 1201, E-Mail: Bonn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de Siegburg Hotline: 0151 12146137, E-Mail: Siegburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de Weitere Informationen zum Handlungskonzept finden Sie unter

www.mags.nrw/ausbildungjetzt

Die Autorin gibt einen sehr spannenden Einblick in ihre persönlichen Erfahrungen rund um die deutsche Wiedervereinigung, kann vielleicht sogar die Lust aufs Rudern wecken.

Ich gebe zu, als mich vor einigen Tagen die Bitte erreichte eine Buchbesprechung zu dem Buch: „Im selben Boot“ von der Comic-Künstlerin Zelba zu schreiben, war ich wenig begeistert. Comics lese ich eher selten und aus dem Alter für Jugendbücher bin ich dann mittlerweile, mit 25 eigentlich auch raus, aber man soll ja auch mal etwas Neues ausprobieren. Beim Lesen war ich dann doch positiv überrascht.

Wiebke Petersen alias „Zelba“ beschreibt in dem Buch Ihre Jugend im Ruderclub am Baldeneysee in Essen mit allen Höhen und Tiefen. Die Geschichte beginnt im Oktober 1989 und relativ schnell geht es um die deutsche Wiedervereinigung, die aber vorerst für das alltägliche Leben der Hauptperson Wiebke keine große Rolle spielt. Wibke trainiert gemeinsam mit Ihrer Schwester für die deutschen Meisterschaften im Rudern, die im Jahr 1990 in München stattfinden. Die Geschwister starten dort im zweier ohne Steuermann. Das Training ist jedoch von einigen Rückschlägen geprägt, so dass sie am Ende den dritten Platz und damit die Qualifikation für die Junioren-WM verpassen. Durch einen glücklichen Zufall bekommt Wiebkes ältere Schwester am Ende doch einen Platz im WM-Team und Wibke verbringt den Sommer allein mit ihren Eltern, während Ihre Schwester Britta im WM-Trainingslager in Ratzeburg ist.

Nach den Sommerferien wartet dann noch eine weitere Enttäuschung auf Wiebke, sie bekommt eine neue Bootspartnerin. Zu Beginn verstehen Wiebke und ihre neue Partnerin Kati sich überhaupt nicht. Nachdem jedoch die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden sind, beginnen sie auf ihr gemeinsames Ziel, die Qualifikation für die Jugend-WM 1991 hinzuarbeiten. Bei den Vorrennen treten die beiden Mädchen dann auch zum ersten mal gegen die Jugendlichen aus der ehemaligen DDR an und ihnen wird bewusst, dass sich durch den Fall der Mauer die Konkurrenz um die WM-Plätze vergrößert hat. Trotz größerer Konkurrenz schaffen die beiden die Qualifikation für die Junioren-WM und fahren ins Trainingslager nach Ratzeburg. Im Trainingslager lernt Wiebke dann auch Ihre Teammitglieder aus den neuen Bundesländern näher kennen und entdeckt bei Ihnen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede. Das Buch erreicht sein Finale mit der Junioren-WM 1991 in Spanien.

Besonders gefallen hat mir an dem Buch, dass sowohl Erfolge als auch Rückschläge sehr humorvoll beschrieben werden. Die Autorin gibt einen sehr spannenden Einblick in ihre persönlichen Erfahrungen rund um die deutsche Wiedervereinigung. Gerade für Leser wie mich, die diese Zeit selbst nicht miterlebt haben, finde ich diese privaten Erlebnisse sehr spannend. Und trotzdem kommen auch die Fakten nicht zu kurz. Immer wieder sind Seiten eingefügt, auf denen die Abläufe rund um die Wiedervereinigung näher beschrieben werden.

Ich denke das Buch ist gerade für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sehr spannend und bietet auch nicht-Ruderern einen interessanten Einblick in den Rudersport oder kann vielleicht sogar die Lust aufs Rudern wecken. Ich bin selbst aus Bonn, einer Stadt mit ca.10 Rudervereinen und fast 2000 Ruderern und habe als Jugendliche einen großen Teil meiner Zeit im Schüler-Ruder-Club verbracht. Wir waren zwar deutlich weniger am Regatta-Sport interessiert, aber dennoch fühlte ich mich durch das Buch sofort wieder in die Zeit im Ruderclub zurückversetzt. Ich denke, das Buch ist zwar ein Jugendbuch, aber auch für ältere Ruderer, die gerne in Erinnerungen schwelgen, durchaus lesenswert!

Don Bosco Team setzt Zeichen für Straßenkinder. Jeder Kilometer zählt und bringt uns unserem Ziel näher!

Don Bosco Team setzt Zeichen für Straßenkinder. Jeder Kilometer zählt und bringt uns unserem Ziel näher!

Der # Weltlauf 2020 für Straßenkinder ist in Bonn am 20. September 2020 mit der kleinen Brückenrunde gestartet. Amateursportler Luke Kelly und Läufer* innen des Don Bosco Straßenkinder-Teams brauchten knapp eine Stunde für die rund zehn Kilometer. Ein toller Auftakt bei schönstem Herbstwetter. Weitere Aktionen folgen, um das ehrgeizige Ziel von 40.075 km zu erreichen. Mitmachen bei der Aktion kann jeder, der laufen, wandern oder auch walken möchte und das zu jeder Zeit. Jeder Kilometer zählt und bringt uns unserem Ziel näher!

Unterstützt wird die Bonner Aktion von dem 20-jährigen Luke Kelly, der bereits mit zehn Jahren an Marathonstaffeln teilgenommen hat und regelmäßig an Sportevents u.a. mit seinem Vater Joey Kelly teilnimmt. Er beschreibt seine Motivation so: „Bei meinen Aufenthalten in Lateinamerika habe ich viel Armut und Kinder gesehen, die auf der Straße leben müssen. Viele nehmen Drogen, um die harte Realität und auch Ausgrenzung zu ertragen. Dieses Schicksal der Jungen und Mädchen hat mich sehr berührt und deshalb mache ich bei diesem Spendenlauf sehr gerne mit“.

 Wir freuen uns sehr, dass Luke uns läuferisch unterstützt. Und das nicht nur zum Start, sondern auch auf weiteren spektakulären Aktionen in ganz Deutschland. Als Geschäftsführer der Don Bosco Mission Bonn und erfahrener Triathlet laufe ich bei dieser  Aktion besonders gern mit. Auch Salesianer weltweit, wie Bruder Carlo Bacalla aus Laos, werden ihre Laufschuhe schnüren und Kilometer zählen.

Mehr Informationen:

http://WWW.STRASSENKINDER.DE/WELTLAUF-2020

Franziska Müller-Rech, MdL, FDP, berichtet aus dem Landtag über die aktuellen Vorhaben, Schulen, Schülerinnen und Schüler zu unterstützen.

Franziska Müller-Rech, MdL, FDP, berichtet in ihrem Video aus dem Landtag über die aktuellen Vorhaben, Schulen, Schülerinnen und Schüler zu unterstützen

Mit Musik für solidarisches Zusammenleben – Eine Handreichung für Schulworkshops zu Beethovens 5. Sinfonie.

Mit Musik für solidarisches Zusammenleben – Eine Handreichung für Schulworkshops zu Beethovens 5. Sinfonie

Beethoven war ein Ausnahmekünstler und Revolutionär. Wie er auch heute junge Menschen bewegen kann, zeigt die Handreichung „Mit Musik für solidarisches Zusammenleben“ von Don Bosco macht Schule und dem Beethoven Orchester Bonn. Die Broschüre richtet sich speziell an Lehrer*innen der Klassen 7-11, die ihren Schülerinnen und Schülern die gesellschaftliche Relevanz von Beethovens 5. Sinfonie aufzeigen wollen.

Grundlage der Workshops bilden die Erfahrungen und musikpädagogischen Ansätze von Musiker* innen des Beethoven Orchester Bonn unter Leitung des Generalmusikdirektors Dirk Kaftan. Auf ihrer Reise in die Ciudad Don Bosco in Medellín, Kolumbien, gingen sie mit den Jugendlichen der Don Bosco Einrichtung zu Beethovens 5. auf künstlerische Entdeckungsreise.

„In Beethovens 5. Sinfonie steckt so viel, vor allem Fragen, Wünsche und auch Visionen – Wie wollen wir als Gesellschaft zusammenleben? Bei Beethoven Moves! sind wir mit Jugendlichen in den Workshops der Musik ganz nahegekommen. Ich wünsche allen mit der Handreichung spannende Erfahrungen bei der Verbindung von Musik und gesellschaftlichen Visionen“, sagt Eva Eschweiler, Musikpädagogin des Beethoven Orchester Bonn.

„Die Workshops verbinden auf kreative Art und Weise das Erleben klassischer Musik mit den Themen Respekt und Solidarität. Mit Beethovens Musik fordern wir Schüler*innen heraus, ihr Verhältnis zu anderen neu zu erfahren“, betont Claudia Steiner, Bildungsreferentin von Don Bosco macht Schule.

Von September bis Dezember 2019 wurden in elf Schulkassen der Stufen 7-11 in Bonn und Umgebung ganztägige Workshops durchgeführt. Musikpädagogische und erlebnisorientierte Übungen regten die Schüler*innen an, sich über den Wert von Musik in ihrem Leben und auch das Zusammenleben in der Klassengemeinschaft auszutauschen. Mit der Handreichung „Beethoven Moves! können Lehrer*innen diesen spannenden Workshop nun selbst in ihrer Klasse durchführen.

Download der Handreichung :
www.beethoven-moves.de/schule

 Printexemplare können gegen eine Gebühr von 5 Euro bestellt werden.

Beethoven Moves! ist ein globales Projekt zur 5. Sinfonie Beethovens. Es ist ein gemeinsames Projekt des Beethoven Orchester Bonn und Don Bosco Mission Bonn nach der Idee und unter der Projektleitung von Rita Baus. Musikalische Leitung: Dirk Kaftan, Regie: Anselm Dalferth. 

Das Projekt Beethoven Moves! wird gefördert durch die Beethoven Jubiläums GmbH aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises. Das Projekt ist Teil von BTHVN2020

Nachdem es uns erst einmal gelungen ist, die Pandemie-Kurve abzuschwächen, sollten wir Medien nun dafür sorgen, verschiedene Akteur*innen wieder in den Dialog zu bringen.

Die Medien sind seit Ausbruch der Pandemie zu einem wichtigen Antreiber für gesellschaftliche Diskurse geworden. Sie können vorherrschende Stimmungen der Angst verstärken und so vom Berichterstatter zum Meinungsmacher werden. Sie können aber auch skandalträchtigen, rassistischen und diskriminierenden Behauptungen eine gut recherchierte Berichterstattung entgegensetzen.

Voraussetzung dafür ist, dass der Journalismus bereit ist, aus der Krise zu lernen: dass nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Medien keine absolute Gewissheit haben. Der Journalismus nach Corona kann kein „Schnappatmungs“-Journalismus mehr sein, wie es der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen vor kurzem treffend formulierte. Also kein Journalismus, der reflexhaft wiedergibt und mitunter sogar von oben herab bewertet, was andere sagen.

Nachdem es uns offensichtlich erst einmal gelungen ist, die Pandemie-Kurve abzuschwächen, sollten wir Medien nun dafür sorgen, verschiedene Akteur*innen wieder in den Dialog zu bringen. Denn die Diversität der Stimmen ist in den ersten Wochen der Corona-Welle verloren gegangen. Natürlich schauen wir Journalist*innen mit unserer eigenen Brille auf die Wirklichkeit. Als Mutter einer zehnjährigen Tochter, die seit nunmehr zehn Wochen nicht mehr in der Schule war, fällt mir zum Beispiel gerade auf, dass in den Medien selten oder gar nicht von den Fünft- bis Achtklässlern in NRW die Rede ist, deren Präsenztage in den Klassenzimmern man bis zum Beginn der Sommerferien an einer Hand abzählen konnte. Warum nur hört man gerade so wenig von der Lebenswirklichkeit der älteren Kinder? Kennen wir die Gründe? Viel zu sehr hat sich bei uns Medien ein „Zwang zum Bescheidwissen“ (Pörksen) verbreitet; als wären Reporter so etwas wie auktoriale Alleswisser.

Das Bedürfnis nach Orientierung und Information ist gerade groß. Einzelverkäufe und Einschaltquoten sind in den vergangenen Wochen in der Medienbranche erfreulich gestiegen, obwohl es teilweise auch zu Kurzarbeit kam und Anzeigenerlöse eingebrochen sind. So massiv die Auswirkungen für einzelne Bereiche auch sein mögen – für den Journalismus ist Corona auch eine Chance, sich künftig wieder mehr den Sachfragen als dem Spektakel zu stellen und durchaus die eine oder andere Frage dabei offen zu lassen.

© Antje Allroggen

Corona öffnet Schulen die Tür für überfällige Innovationen. In der IT, insbesondere der Softwareentwicklung, ist Lernen auf speziellen Plattformen seit langem gängige Praxis.

Wie viele andere Bereiche mussten sich auch die Schulen unvermittelt mit dem Thema befassen, wie sie ihr Angebot in Zeiten von social distancing und lockdown aufrechterhalten konnten.

Damit ist das Thema online Lernen mit einem Schlag universell präsent geworden. In der IT und insbesondere der Softwareentwicklung ist das Lernen auf speziellen Plattformen seit langer Zeit gängige Praxis. Vom Erlernen einer neuen Programmier-Sprache bis zu ganzen Studienzweigen steht eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote zur Verfügung. Diese lassen sich nutzen, um Schulen fit für die Zukunft des digitalen Lernens zu machen. Wichtig ist, die Nutzung erfordert Begleitung und sollte von Fach zu Fach unterschiedlich bewertet werden.

Möglichkeiten und Grenzen

Für Schülerinnen und Schüler bieten solche Lernportale für den Bereich IT grundsätzlich eine gute Möglichkeit, in das Thema Programmieren hineinzuschnuppern und erste Erfahrungen zu sammeln. Durch die starke Interaktion führen diese Plattformen in kleinen Schritten in die Materie ein und schaffen kontinuierlich Erfolgserlebnisse, um die Motivation hochzuhalten.

Für Kinder im Grundschulalter bietet sich beispielsweise ein Angebot des WDR an: https://programmieren.wdrmaus.de/ Umfangreicher und auch für Jugendliche geeignet ist beispielsweise die Microsoft–Initiative https://www.code-your-life.org/ . Durchaus praktisch einsetzbare Skills vermittelt die Plattform openHPI (Hasso-Plattner-Institut) mit dem Kurs „Wie designe ich meine eigene Homepage?“ (https://open.hpi.de/courses/homepage2016).

Die Grenzen dieses digitalen Lernangebotes liegen am Übergang von der reinen Programmierung hin zur Softwareentwicklung. Onlineangebote bieten eine hervorragende Möglichkeit, Grundzüge der Programmierung oder auch eine neue Programmiersprache kennenzulernen. In der Softwareentwicklung treten dann aber fachliches Verständnis, kollaboratives Arbeiten, systemisches Denken und eine strukturierte Vorgehensweise in den Mittelpunkt. Und dies lässt sich digital kaum vermitteln.

Ein Weg Praktika und Arbeitsgemeinschaften mit Unternehmen

Um die erforderlichen Skills zu vermitteln, bieten sich Betriebspraktika oder Arbeitsgemeinschaften an, die im Idealfall in Kooperationen zwischen Unternehmen und Schule durchgeführt werden. So können Schülerinnen und Schüler diese Arbeitsbereiche kennenlernen und im Team größere Softwareprojekte meistern.

Ein solches Modell kann sicherlich Vorzeigecharakter für andere Unterrichtsfächer haben. Eine Eins-zu-eins Übertragung dürfte jedoch am Charakter der jeweiligen Unterrichtsfächer scheitern. Hier ist Augenmaß gefragt, um den richtigen Anteil digitaler Lernformate festzulegen und passende Lernplattformen zu implementieren. Praktika und Kooperationen mit Unternehmen bieten sich in anderen Fächern ebenso an.

Fazit

Die Einbindung und Nutzung vorhandener digitaler Plattformen gehört für mich ganz klar zu einem Schritt in die richtige Richtung, wenn es um Digitalisierung in Schulen geht. Hinzu kommt auch das Lernen in der Praxis und für die Praxis. Dies sollten aus meiner Sicht wesentliche Stellschrauben sein, die sich zukünftig ausbauen und verbessern lassen.

Wir als BusinessCode sind auf jeden Fall mit dabei, bieten Praktika und gehen auch gerne als Lernpaten in Schulprojekte.

Wir benötigen 16 Mal so viele beruflich qualifizierte Nachwuchskräfte wie akademisch qualifizierte Fachkräfte! Der reale Arbeitsmarkt gibt Hilfe bei der Berufswahl!

Ich möchte für eine Berufsorientierung werben, die sich am Fachkräftemarkt orientiert. Die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg unterstützt Schüler und Betriebe mit dem Projekt Bildungslotsen (webcode @2829). Ausbildungsbotschafter (von der IHK geschulte Auszubildende) besuchen Schulen und informieren Schüler über Ausbildungsberufe. Betriebe stellen ihre Auszubildenden für Schulbesuche frei.

Der IHK-Fachkräftemonitor (webcode @2103) stellt zuverlässige Prognosen anschaulich zur Verfügung, wie der Fachkräftebedarf einzelner Branchen in unterschiedlichen Regionen sich voraussichtlich entwickeln wird.

Nach unserer langjährigen Einschätzung und der Erfahrung unserer Ausbildungsberater in den Betrieben (webcode @1326) mangelt es nicht an Angeboten zur Berufsorientierung, sondern an der konsequenten Nutzung der Informationen und an den Aktivitäten der Betriebe und Schüler. Alle machen vieles, doch bleiben die meisten Schüler orientierungslos am Ende der Schule zurück.

Den Firmen fehlen ausgebildete und bezahlbare Fachkräfte. Viele Unternehmer ärgern sich über die Bewerbungen, statt Schülern Hilfen anzubieten. IHK-Fachkräftesicherung (webcode @2131) und Ausbilderqualifizierung sind erprobte Angebote zur Lösung des garantiert eintretenden demografischen Wandels. Vor und nach Corona verschärft sich in vielen Branchen der Fachkräftemangel, bis wir ohne Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland handlungsunfähig werden (siehe auch Wirtschaftspolitische Positionen, webcode @2481: Fachkräfte, Arbeitsmarkt und Bildung). Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass im Ausland qualifizierte Fachkräfte dem Standard der international anerkannten deutschen Berufsausbildung entsprechen.

Auch unsere Beratungsangebote stehen im Spannungsfeld zwischen den Anforderungen des Arbeitsmarktes und dem berechtigten Wunsch von Schülern und Eltern, einen Beruf zu finden, für den man sich begeistern kann und der auch eine wirtschaftliche Grundlage bildet, sich selber oder eine Familie zu versorgen.

Die Angebote im Umfeld SchuleWirtschaft, MINT-Förderung und Fachkräftesicherung von 6-66 orientieren sich einerseits am Fachkräftebedarf und eröffnen andererseits Schülern viele Chancen, für sich einen guten Beruf zu finden. Leider setzen nur 5.000 von über 50.000 Unternehmen im Kammerbezirk die IHK-Angebote aktiv um.

Etwa die Hälfte der Schüler streben eine Berufsausbildung an, trotz steigender Hochschulzugangsberechtigungen, ohne ausreichend Berufe und Betriebe zu kennen.

Die Ehrenamtlichen entlasten die Eltern, hören zu, sind wichtige Bezugs- und Vertrauensperson und positives Vorbild.

Nach nun fast 13 Jahren Freiwilligenkoordination bin ich immer noch begeistert von dem ehrenamtlichen Engagement in Familien – ein Angebot, das in den Familien sehr unmittelbar helfen und für Entlastung sorgen kann. Für Eltern ist es ein recht niederschwelliges Angebot und die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen bringen Lebenserfahrung mit und haben das Herz am rechten Fleck. Oft ist es die vielbeschworene „Familien-Managerin“, die die Höhen und Tiefen des Familienlebens selbst sehr gut kennt und deren Kinder inzwischen aus dem Haus sind. Seit ein paar Jahren wenden sich auch Jüngere an uns, z.B. Student*innen, die wir sehr erfolgreich bei Familien mit Fluchtgeschichte einsetzen können, da sie häufig gut englisch sprechen und keine Scheu haben vor der deutschen Bürokratie, Formularen und der Sprachbarriere. Mit „Huckepack“, unserem Patenprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern erreichen wir ebenfalls jüngere Ehrenamtliche, teilweise sogar Paare, die sich gemeinsam engagieren möchten, was uns sehr freut. Allen ist die  Motivation gemeinsam, zu helfen, weil es ihnen selbst gut ergangen ist und sie der Gesellschaft etwas zurückgeben möchten. Sie bringen sehr viel Empathie und Offenheit und können so schnell Vertrauen herstellen und Bindung aufbauen.

Die Ehrenamtlichen entlasten die Eltern, hören zu, sind wichtige Bezugs- und Vertrauensperson und positives Vorbild. Sie haben keinen Erziehungsauftrag und orientieren sich an den Bedarfen der Familien und Kinder. Der Einsatz ist präventiv ausgerichtet und der Wunsch nach Unterstützung muss von den Eltern selbst kommen. Die Ehrenamtlichen übernehmen Aufgaben, um die sich sonst vielleicht Familienmitglieder oder Freunde kümmern würden. Sie helfen beim leidigen Papierkram oder der Suche nach einem Kindergartenplatz, begleiten zu Behörden und Ärzten, beschäftigen sich mit den Kindern und – das Wichtigste: Sie sind zuverlässig einmal die Woche für einige Stunden da, hören zu und nehmen am Alltagsgeschehen der Familie teil. Bei „Huckepack“ oder unserem Angebot „Großeltern auf Zeit“ stehen die Kinder im Mittelpunkt und regelmäßige unbeschwerte Alltags- und Freizeitmomente mit einer stabilen erwachsenen Bezugsperson.

Wenn Eltern gestresst oder krank sind, hat das direkte Auswirkungen auf die Kinder. Von daher wollen wir mit den unterschiedlichen ehrenamtlichen Angeboten die Kinder stark machen, ihre Entwicklung fördern und positive Bindungserfahrungen ermöglichen. Eltern werden entlastet und in ihrer Rolle gestärkt. Das dies wirksam ist, zeigen Interviews, die wir regelmäßig mit den Eltern durchführen: Eltern fühlen sich auch 2-3 Jahre nach dem Hilfseinsatz durch den Familienkreis noch gestärkt. Sie bewältigen den Familienalltag besser und vertrauen mehr auf ihre eigenen Fähigkeiten.

Für die ehrenamtlichen Pat*innen, Elternhelfer*innen oder Großeltern auf Zeit ist es eine Bereicherung, Familien kennenzulernen, die sie in ihrem eigenen Umfeld nicht treffen würden. Manche lernen auch Stadtteile mit ganz anderen Augen kennen. So gesehen fördern die Angebote auch die Integration. Ich freue mich, dass ich so etwas Sinnvolles tue und lerne selber viel dazu. Es ist eine absolute Win-Win-Situation, sagt Martina, eine langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin. Durch ihr eigenes authentisches Tun können die Helfer*innen Vorbild sein und wertvolle Impulse geben  – ganz ohne den erhobenen Zeigefinger.

Gute Rahmenbedingungen und professionelle Strukturen sind notwendig. Die Ehrenamtlichen werden von einem multiprofessionellen hauptamtlichen Team  begleitet und unterstützt. Die Angebote im Familienkreis sind mittel- und längerfristig ausgerichtet. Die Elternhilfe und NewComer beispielsweise für Eltern mit Kindern von 0-1 Jahren sind als Hilfe zur Selbsthilfe angelegt und zeitlich begrenzt: „So lang wie nötig, aber so kurz wie möglich“, weil Familien nicht abhängig von der Hilfe werden sollen, sondern eher in ihren Ressourcen gestärkt werden, selbst für sich langfristige Lösungen zu entwickeln. Wichtig ist aber, die Familie in Krisensituationen nicht alleine zu lassen, wie z.B. akute Trennungssituation oder Krankheit. Bei „Huckepack“ – dem Patenprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern geht es um eine längerfristige Bindung – ebenso wie bei „Großeltern auf Zeit“: „So lange es wie für alle Beteiligten passt“. So können die Ehrenamtlichen im Familienkreis sich entsprechend ihrer eigenen persönlichen Situation und Vorlieben engagieren.

Die ehrenamtliche Unterstützung in Familien hat sich als wichtiger Zugang zu Familien bewährt. Auch Familien, die sonst eher schwer zu erreichen sind, fragen diese Art der Unterstützung an. Die Hilfe ist unbürokratisch und setzt genau da an, wo Familien an Grenzen stoßen. Das Angebot ist nicht in Konkurrenz zum Hauptamt zu sehen oder womöglich als Sparmaßnahme zu betrachten. Es stellt vielmehr ein eigenständiges ergänzendes, geplantes Angebot zu den vielen unterschiedlichen Professionen in der Hilfslandschaft dar.

Ein Beispiel

Als das zweite Kind geboren war und der Tagesablauf sich wieder änderte, nahm Sabrina Kause (Name geändert) über ihre Hebamme Kontakt mit dem Familienkreis auf. Bereits nach ihrer ersten Schwangerschaft hatten die psychischen Belastungen aufgrund einer Vorerkrankung. Das Leben mit einem Neugeborenen und die Herausforderungen des Alltags als nun zweifache Mutter forderte und verunsicherte sie sehr: „Besonders die Bewältigung des Papierkrams stresste mich. Ich hatte dazu alleine einfach keinen Antrieb.“
Zwei Jahre lang besuchte unsere Ehrenamtliche Martina Hoffmann (Name geändert) regelmäßig die kleine Familie, organisierte gemeinsam mit der Mutter den Alltag und unterstützte sie darin, eine Tagesstruktur zu finden, die für die Familie passte. Sie spielte mit den Kindern, ging mit ihnen spazieren, hatte ein offenes Ohr und war eine wichtige Ansprechpartnerin und solide Unterstützung.

Sabrina sagt rückblickend: „Die Besuche waren mir sehr wichtig und ich bekam immer was erledigt. Auch das Reden tat mir gut, über die Kinder aber auch mal was Anderes. Ich hatte das Gefühl, wieder was mitzubekommen von der Welt.“ Sie konnte so für einige Stunden in der Woche Kraft tanken und Zuversicht schöpfen, was sich sehr positiv auf die ganze Familie auswirkte. Die verlässliche Unterstützung durch die ehrenamtliche Mitarbeiterin stärkte das Selbstvertrauen der jungen Mutter, den Alltag mit kleinen Kindern bald auch alleine stemmen zu können. Helferin Martina Hoffmann fasst es so zusammen: „Mir gefällt der Ansatz, in Belastungssituationen durch reines “Da Sein” für Entspannung zu sorgen und dadurch der Mutter die Möglichkeit zu verschaffen, wieder Kraft und Selbstvertrauen zu tanken. Ich freue mich, dass ich so etwas Sinnvolles tue und lerne selber viel dazu. Es ist eine absolute Win-Win-Situation.“

Wer an einem ehrenamtlichen Engagement im Familienkreis interessiert ist, kann sich melden unter 0228-18464204 oder per Mail unter info@familienkreis-bonn.de. In Nicht-Corona-Zeiten findet jeweils am 01. Dienstag im Monat ein Infoabend statt um 18.00 Uhr in der Geschäftsräumen des Familienkreis e.V., Breite Str. 76, 53111 Bonn. Weitere Infos www.familienkreis-bonn.de.