für die Menschen in Bonn, Rhein-Sieg-Kreis und die Nachbarn an Rhein, Ahr und Erft

Wohlstand für alle – Neues Heft der Ludwig-Erhard-Stiftung

Im Spannungsfeld der Zukunft

Die Zeiten sind unübersichtlicher geworden. Was einst klar schien, verschwindet. Der freie Handel galt als Garant für Wohlstand – inzwischen fürchten viele, er mache uns abhängig. Märkte sollen Wohlstand schaffen – jetzt wird sie als Bedrohung empfunden. Globalisierung versprach Fortschritt – inzwischen klingt das Wort nach Kontrollverlust.
Drei Begriffe stehen im Zentrum der Diskussion: Freiheit, Macht und Handel. Sie sind nicht nur Schlagworte, sondern markieren ein Spannungsfeld, in dem sich unsere Zukunft entscheidet. Wie viel wirtschaftliche Freiheit über Grenzen hinweg können wir uns leisten, ohne unsere politische Souveränität zu gefährden? Welche Macht brauchen wir, um in einer multipolaren Welt zu bestehen? Wie gestalten wir den Handel, dass er weiter Wohlstand für alle Länder schafft, welche Regeln brauchen wir? Und wie bestehen wir die Handelsrivalitäten, die den Markt aushebeln?
Diese Fragen sind nicht neu. Schon Ludwig Erhard rang mit dem Verhältnis von Freiheit und Verantwortung, von Markt und Staat. Seine Soziale Marktwirtschaft war der Versuch, wirtschaftliche Dynamik mit gesellschaftlicher Stabilität zu verbinden. Heute stehen wir vor Herausforderungen, die uns oft größer erscheinen als der Wiederaufbau eines durch Krieg zerstörten Deutschlands.
1953 veröffentlichte der damalige Wirtschaftsminister Ludwig Erhard ein Buch. „Deutschlands Rückkehr zum Weltmarkt“ begann mit den Worten: „Der Außenhandel bedeutet für uns mehr als bloße Ziffern. Er ist zugleich ein Zeugnis unserer Bereitschaft und Fähigkeit zu harmonischer Zusammenarbeit mit der ganzen Welt.“
Das war damals das Ziel – und es sollte auch heute sein. Allerdings, Geschichte wiederholt sich nicht, doch Muster sind erkennbar. Während die Koreakrise damals die Weltordnung erschütterte, hatte Deutschland ein sicherheitspolitisches Defizit, konnte aber gerade deshalb seine wirtschaftliche Stärke entfalten, weil es gefordert war, aktiv zum Weltfrieden beizutragen. Heute fordert der Ukraine-Krieg Europa. Anpassungsfähigkeit ist entscheidend – hin zu einer neuen Balance zwischen Offenheit und Sicherheit, zwischen Wettbewerb und Kooperation, zwischen dem Verfolgen nationaler Interessen und globaler Verantwortung.
Die Ludwig-Erhard-Stiftung hat Autoren mit großer Expertise und Erfahrungen gebeten, ganz unterschiedliche Aspekte des beschriebenen Spannungsfeldes zu beleuchten. Ich hoffe, die Lektüre gibt Ihnen neue Informationen, aber auch Vertrauen in die Soziale Marktwirtschaft, unsere freiheitliche Wirtschaftsordnung, die auch in Zukunft sowohl Wohlstand als auch die Sicherheit unseres Landes gewährleisten kann.

Sonderveröffentlichung Wohlstand für alle mit dem Titel „Freiheit. Macht. Handel.“

in der Holderstock Media GmbH, München

WfA-2025_E-Paper.pdfhttps://www.ludwig-erhard.de/wp-content/uploads/2025/10/WfA-2025_E-Paper.pdf

Facebook
Twitter
LinkedIn
XING
WhatsApp
E-Mail
Drucken