für die Menschen in Bonn, Rhein-Sieg-Kreis und die Nachbarn an Rhein, Ahr und Erft

Die Wirtschaft wird nach Corona auf jeden Fall eine andere sein

Wirtschaftlich hat die #Coronakrise längst fast alle Branchen erfasst. Messebetrieb und Tourismus sind komplett zum Stillstand gekommen. Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie sind ebenso stark betroffen wie Dienstleistungen aller Art. In der Industrie brechen Aufträge und Lieferketten weg. Im Vergleich zur Finanzkrise trifft es jetzt mit voller Wucht die Realwirtschaft. Unsere Innenstädte sind zur Zeit öde und trist und es ist zu befürchten, dass die großen Online-Kraken weiter an Marktmacht gewinnen werden. Wir alle können das ändern, in #Bonn sind diverse Initiativen zur Stärkung des lokalen Handels, der Gastronomie und der Nachbarschaft entstanden, die dank des Internets auf große Resonanz treffen. Weiter so! Support Your Local Business – Bonn Bleib Stark – Kauf vor Ort.
Politik und Verwaltung, Bund, Land und Kommunen schnüren Hilfen, Pakete, Programme, um mit direkten Zuschüssen, Liquiditätshilfen oder Steuererleichterungen und -stundungen das Schlimmste zu verhindern. Die Ausweitung des #Kurzarbeitergelds soll Beschäftigung langfristig sichern. #Soforthilfen sollen kleine Unternehmen stützen und retten. Ich finde, hier wird in einer außergewöhnlichen Situation, für die keine Blaupause existiert, tolle Arbeit geleistet. Ich nehme aber zugleich wahr, dass nach nur einer Woche Kontaktverbot das Mosern wieder zunimmt. Kleinteilig hier noch eine Forderung und da noch eine Kritik, statt das große Ganze erst einmal wirken zu lassen. Von rechten Verschwörungstheoretikern ganz zu schweigen…
Die Wirtschaft wird nach #Corona auf jeden Fall eine andere sein, auch wenn wir alle hoffen, dass auf einen starken Abschwung ein ebenso starker Aufschwung folgen möge. Positiv sind die Hilfsbereitschaft und das Engagement vieler Unternehmen in der Krise heraus zu stellen – oft auch direkt und solidarisch vor Ort. Kreativ haben etwa viele Restaurants auf Lieferdienst und Abholung umgestellt; viele Einzelhändler das Internet stärker entdeckt. Home Office ist in zahlreichen Unternehmen angesagt, Prozesse wurden und werden gezwungenermaßen digitalisiert. Präsenzpflicht ist nicht mehr so wichtig – gut so. Das alles wird bleiben und sich sicher noch verstärken. Dass einzelne Großunternehmen wie adidas kreativ die Gesetze zu ihren Gunsten gegen alle Gemeinschaft und Solidarität interpretieren, war leider auch zu erwarten.
Doch wir müssen auch einige Auswirkungen der #Globalisierung hinterfragen: Muss unser Gesundheitssystem (oder ist es eher ein Krankheitssystem) weiter auf Effizienz getrimmt werden? Werden Kranken- und Altenpfler/innen oder die Kassierer/innen im Lebensmittel-Einzelhandel gerecht bezahlt? Müssen Medikamente in China billiger produziert werden? Müssen Nordsee-Krabben in Marokko gepult werden? Müssen wir Produktionen ins Ausland verlagern und wundern uns jetzt, dass der Nachschub nicht bei uns ankommt? Tun es auch heimische Lebensmittel, Obst und Gemüse? Muss der Verbraucher auch weiter auf “Geiz ist geil” setzen oder sind im Gegensatz dazu dann höhere Lebensmittel- oder Restaurantpreise bei heimischer Produktion notwendig? Wie teuer darf das faire T-Shirt sein? Hier könnte #Europa mit seinem gemeinsamen Wertesystem Kontrapunkte zu den USA und China setzen, die soziale Marktwirtschaft mit der Ökologie versöhnen.
Wir alle sollten in dieser Situation inne halten und gemeinsam darüber nachdenken, wie #Wirtschaft den Menschen und unserem Planeten dienen kann. Sonst werden wir aus der #Coronakrise nichts lernen und beim nächsten Virus noch schlimmer dran sein.

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